Ein Mann von 42 Jahren, kam zu mir in die Praxis und wünschte sich, wieder ein normales Liebesleben realisieren zu können. Er war gerade in einer frischen Beziehung. Sie waren ungefähr drei Monate lang ein Paar. Seine neue Partnerin hatte zudem eine sehr gesunde Libido. Sie wünschte sich mehrmals Sex in der Woche.
Mein Klient nahm des Anfangs noch mit einer großen Begeisterung auf. So etwas kannte er von seiner Ex-Frau überhaupt nicht. Diese hatte ihn so gut wie nie ran gelassen und sei, so wie er mir gesagt hat, auch dafür mitverantwortlich, dass sich bei ihm von alleine da unten nichts rührt.
Er und seine neue Partnerin trafen sich nun immer häufiger. Er versuchte sein Problem, die fehlenden Erektion, zu überspielen und zu verheimlichen. Dafür nahm er Kurz vor den Verabredungen ein Potenzmittel ein. Nach ein paar Stunden wirkte dies dann und es konnte es zur Sache gehen.
Doch die Angst erwischt zu werden stieg mit jedem Treffen an. Seiner neuen Partnerin sagte er natürlich nichts.
Anfangs schaffte er es noch diese Thematik zu überspielen. Das ging etwa zwei Monate gut. Bis zu dem Tag, an dem er dann aufflog. Von da an kippte die Stimmung und Erklärungen waren notwendig. Als sie darüber sprachen, schämte er sich zunehmend und hatte wegen der Verheimlichung Schulgefühle.
Kurze Zeit später nahm er Kontakt zu mir auf.
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Die ersten Sitzungen fanden Online statt. Schnell wurde klar, dass er in der Kindheit einige unvorteilhaft Erfahrungen gemacht hatte. Eine war zum Beispiel, dass die Sexualität in seinem Elternhaus nicht offen angesprochen wurde. Die Mutter war sehr dominant und kontrollierte das Familienleben.
Der Vater war Zugänglich aber leider nie oft zu Hause.
Er kann sich daran erinnern, dass die ersten sexuellen Selbsterfahrungen, von der Mutter im Keim erstickt wurden. Als sie ihn einmal beim Masturbieren erwischte, wurde er mit Gartenarbeit und Stubenarrest bestraft.
Hier fanden wir dann den Kern für die Schuldgefühle und lösten diese auf.
Im Grunde hatte mein Klient folgendes durch das Verhalten der Mutter gelernt: „Ich darf mich nicht sexuell frei entfalten, weil meine Mutter es nicht toleriert. Ich muss mich schuldig fühlen, wenn ich hinter ihrem Rücken masturbiere.“
Dieses unbewusste Programm lief nun fortan in seinem Gehirn völlig automatisch ab. Kein Wunder, dass seine Ehefrau ähnliche Einstellungen zur Sexualität hatte. Diese Tatsache wirkte dann noch als verstärkendes Element.
Egal wie hoch die Erregung bei seinen kommenden sexuellen Erfahrungen war, er hatte immer ein ungutes Gefühl dabei.
Der Einfluss der Erziehung auf unser weiteres und heutiges Leben ist weitaus größer, wie wir es manchmal denken. Solche Verhaltensweisen der Eltern im Heranwachsen prägen uns. Es bilden sich unbewusste Denkmuster und völlig automatisch ablaufende Sabotageprogramme.
Ohne Reflexion schleifen sich diese emotionalen Strukturen mit durch das Leben und können im fortlaufenden Alter sogar Impotenz und psychische Erektionsstörung beim Mann auslösen und aufrechterhalten. In den meisten Fällen stellen sich die stärksten Probleme ab dem 30. Lebensjahr ein und Mann trägt es die ganze Zeit fortan als Belastung mit sich rum.