Nicht mehr vermeiden , sondern souverän in der Mitte bleiben, auch in schwierigen Situationen!
Es kann jeden Tag wieder passieren: Du kommst in eine Situation, in der du nicht angemessen reagierst und einfach nur überfordert bist. Ob in einer Teambesprechung oder unter vier Augen mit deinem Vorgesetzten. Wirst du mit etwas unvorbereiteten konfrontiert, dann kommst innerlich ins Schwimmen.
Du wirst unsicher, dir fehlen die richtigen Worte.
Anschließend machst du dir Selbstvorwürfe, es ist dir peinlich, weswegen du Schuldgefühle bekommst oder dir die Schamröte ins Gesicht steigt.
Danach fallen dir so viele Dinge ein, die du hättest sagen, tun oder machen können. Doch währenddessen hattest du ein volles Blackout und warst einfach nur hilflos.
Das schadet nicht nur deiner beruflichen Reputation und lässt dich in schlechten Licht dastehen, sondern schwächt zudem bei immer wiederkehrender Problematik zunehmend dein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.
Glücklicherweise gibt es Wege aus dieser geistigen Zwickmühle. Einige möchte ich dir im unteren Teil des Artikels anbieten. Doch zunächst werfen wir einen Blick darauf, wie diese Dynamik entsteht.
Wodurch werden solche Phänomene ausgelöst?
Dazu muss ich etwas ausholen. Menschen sind immer unterbewusst motiviert ein konsistentes seelisches Gleichgewicht (Konsonanz) herzustellen und aufrechtzuerhalten. Erst dann fühlen wir uns wohl, sicher und ruhig.
Diese biologischen Urmechanismen bringen enorme Vorteile. Das Gehirn und der Körper verbrauchen weniger Energie, wodurch der Organismus weniger Nahrung zu sich nehmen muss und das Überleben über einen längeren Zeitraum gesichert ist. In der Steinzeit war das ein deutlicher Wettbewerbsvorteil.
Wir erreichen diesen Zustand besonders gut, wenn keine gegensätzlichen Einflüsse auf uns einwirken. Also wenn unser persönliches Denken, Handeln und Fühlen in Einklang miteinander ist.
Und da kommen wir dann zum Problem: das heutige Berufs- und Privatleben ist in den westlichen Ländern so organisiert, das genügend negative Einflüsse entstehen, um dieses natürliche Gleichgewicht zu verstören.
Das ist ein Grund weswegen der Drang zunimmt sich diesen schwierigen Situationen zu entziehen.
Menschen bauen sich eine Komfortzone auf und versuchen möglichst immer darin zu bleiben.
Doch der persönliche Wachstum findet außerhalb der „Comfort Zone“ statt. Das sind nun mal die Fakten.
Welche Einflüsse verstören das Gleichgewicht?
Es sind zum Beispiel die ungeliebten Situation, welche durch Fremdbewertung geprägt sind. Also, wo du durch jemanden anderen bewertet wirst. Das kann dein Vorgesetzter sein, ein Kollege, Mitarbeiter, Freund, Bekannter, Familienmitglied und so weiter.
Die Bewertung findet dann in einem der folgenden Kontexte statt: der Leistungsbeurteilung, Vorstellungsgespräch, Kundengespräch, Vortrag, Teambesprechungen und so weiter.
Immer dann, wenn deine eigene Meinung, dein innerer Wunsch, dein Bedürfnis, deine Absicht oder deine Überzeugung, nicht zu der Bewertung durch andere übereinstimmend ist, dann erlebst du eine seelische Dissonanz und befindest dich in einem emotionalen Ungleichgewicht.
Das schwächt dein Urteilsvermögen und der innere Konflikt wird so stark, dass du die Konzentration und Fassung verlierst. Der inneren Stress sorgt dafür, dass du keinen Zugriff auf deine Ressourcen,Wissen und deine einzigartigen Fähigkeiten hast.
Je nach stärke der Dissonanz, schwächt und verändert es dein Selbstkonzept. Also all das, was du über dich selbst denkst, glaubst, fühlst, deine Einstellungen und Überzeugungen. Dadurch wird deine aktuelle Reaktion und dein zukünftiges Verhalten beeinflusst.
Kurz gesagt: Die schlechte Erfahrung lässt dich vorsichtiger werden und den Spannungszustand möchtest du unbewusst und bewusst vermeiden. Doch der Verstand sagt, dass das natürlich nicht die Lösung ist, wodurch Schuld und Schamgefühle aufkeimen.
Diese dissonanten Zustände werden je nach Stärke und Ausprägung als unangenehm empfunden und erzeugen körperlich wahrnehmbare Symptome wie innere Spannungen, Unruhe, Angst, seelischen und körperlichen Stress.
Das merkst du daran, dass die Hände feucht werden, ein Blackout entsteht, du einen Druck auf der Brust spürst oder das Bauchschmerzen entstehen.
Was sind die üblichen Strategien um nicht mehr zu vermeiden?
Einige versuchen es nach dem Motto: „Augen zu und durch!“. Das ist eine gute Strategie, wenn sie denn funktioniert. Viele sagen es, machen es dann aber nicht. Angenehm fühlen sich diese HauRuck Strategien zudem wahrscheinlich nicht wirklich an.
Manche verlieren sich in Erklärungen und beginnen das Erwünschte “down” zu rationalisieren. Zum Beispiel kommentieren sie eine Niederlage bei der Bewerbung um einen Job, den sie sich wirklich gewünscht haben wie folgt:
„Der Arbeitgeber hat sowieso nicht zu mir gepasst!“ oder: „Gut das ich da nicht angefangen habe. Die haben schlechte Sozialleistungen!“ und so weiter.
Bewältigungsstrategien gibt es viele. Alle haben das unbewusste Ziel, das seelische Gleichgewicht schnellstens wieder herzustellen, Konsonanz zu erreichen und den Spannungszustand aufzulösen.
Das sind zutiefst menschliche Verhaltensmuster und diese erfolgen ganz intuitiv, führen jedoch leider nie in die dauerhafte Lösung.
Nach der zehnten “HauRuck” Aktion hat man keine Lust mehr sich das anzutun und geht in die Vermeidung, sucht nach Ausreden oder delegiert wichtige Aufgaben an andere Personen.
Es zählt immer nur eine wirkliche und dauerhafte Lösung. Diese erreichst du, wenn du es schaffst aus einer wirklich gefühlten Sicherheit heraus zu agieren. Dann hast du Zugriff auf all dein Wissen, Können und die Kreativität und schaffst es dich mit deinem vollen Potenzial zu präsentieren.
Wie du solch eine Haltung entwickelst, möchte im folgenden Teil dieses Artikels beschreiben.
Diese dissonanten Zustände werden je nach Stärke und Ausprägung als unangenehm empfunden und erzeugen körperlich wahrnehmbare Symptome wie innere Spannungen, Unruhe, Angst, seelischen und körperlichen Stress.
Das merkst du daran, dass die Hände feucht werden, ein Blackout entsteht, du einen Druck auf der Brust spürst oder das Bauchschmerzen entstehen.
Sicher und Souverän auch in schwierigen Situationen – So kann es gelingen!
Um sicher und souverän in schwierigen Situationen bestehen zu können, bedarf es einer wirklich gefühlten und inneren Sicherheit. Aus dieser inneren Haltung heraus, kann kommen was wolle. Aus dem guten Gefühl weißt du für dich wie du auch bei unerwarteten Einflüssen eine Lösung findest. Du dominierst nicht nur die Situation, sondern darüber hinaus hast du gute Kontrolle über dein denken, handeln und fühlen.
Dafür bedarf es jedoch einigem Umdenken und Umfühlen auf allen drei Ebenen. Durch gezielte Methoden, ändern sich deine Einstellungen, Glaubenssätze, Überzeugungen, Erwartungen und die Fähigkeit gute und stimmige Entscheidungen zu treffen wird dadurch steigen. Das macht dich insgesamt Selbstsicherer und Selbstbewusster.
Hier einige Lösungsansätze, wie du das erreichen kannst:
- Erstelle eine Hierarchie deiner Schreckensszenarien!
Sei auf jede Reaktion vorbereitet. Dafür beschreibe alle möglichen Belastungen die auftreten können und fasse sie in einer Hierarchie zusammen. Das, was am wahrscheinlichsten ist kommt nach oben und das, was am unwahrscheinlichsten ist, kommt nach unten.
2. Suche nach Referenzerfahrungen!
Begib dich doch einmal auf die Suche nach positiven Erfahrungen in deiner Vergangenheit. Fast jeder Mensch kann sich an Situationen erinnern, welche gut gemeistert wurden, obwohl diese anfangs schwierig waren und mit einer gewissen Erregung einhergingen.
Wenn du eine oder mehrere Referenzerfahrungen gefunden hast, dann mache dir bewusst wie es sich anfühlte als du die belastende Situation überwunden hattest und sogar hoffentlich erfolgreich warst. Spüre in das Gefühl hinein und versuche es zu intensivieren und ankere das Gefühlserleben auf einen Körperpunkt.
3. Frage dich: Wofür lohnt es sich die Situation in Kauf zu nehmen?
Ich denke wenn es um eine Bewerbung geht ist das klar. Es lohnt sich für den Job der in Aussicht steht. Bei einer Leistungsbeurteilung oder einem Vortrag oder einer Rede ist es schon schwieriger. Gerade dann, wenn du für diese Aufgabe Zwangsverpflichtet wurdest. Doch blicke einmal genauer hin.
Kann es sich nicht lohnen, wenn du eine flammende Rede hältst? Ob vor dem Team oder anderen Menschen und im Anschluss das Lob und die Anerkennung für das gelisteten zu bekommen? Und lohnt es sich nicht zusätzlich dafür einige Nörgler in Kauf zu nehmen und auf die Menschen zu schauen die es gut mit dir meinen?
Überlege dir einfach, wofür es sich lohnt aus der Komfortzone auszubrechen.
4. Bereite dich angemessen vor!
Nun gibt es denkbar viele Situationen, in denen du dich erst einmal zurechtfinden musst. Deswegen ist es umso wichtiger, dass du dir vor der Situation genau überlegst, wie es idealerweise für dich laufen soll. Dafür erstellst du dir einen inneren Plan. Diesen schreibst du dann bestenfalls auf oder visualisierst das Ergebnis in einer Mindmap.
Bereite dich auf alle Eventualitäten vor und überlege dir eine Gegenstrategie. Natürlich versteht es sich von selbst, dass du den Inhalt passend parat hast und auch inhaltlich sehr gut vorbereitet bist. Wenn du in ein neues Unternehmen gehst, dann solltest du dich vorher damit beschäftigen. Wenn eine Rede oder Vortrag dein Thema ist, dann solltest du einen kleinen Wissensvorsprung vor deinen Zuhörern haben und so weiter.
Gut vorbereitet ist die halbe Miete.
Mein Fazit:
Ja es ist möglich souverän und konstant auch in schwierigen Situationen zu bestehen. Dafür musst du zuerst akzeptieren, dass diese Spannungszustände ganz normale menschliche Verhaltensmuster sind und im nächsten Schritt gilt es sich mit Strategien auseinanderzusetzen, die es für dich einfach und sicher machen.
Ich hoffe das dieser Artikel dir enorm helfen wird, damit du sicherer und selbstbewusster in schwierige Situationen zurecht kommst und nicht mehr vermeidest, sondern beginnst dich persönlich in diesem Bereich weiter zu entwickeln und deine Grenzen zu sprengen.
Wenn du dabei Hilfe benötigst, dann nehme gerne Kontakt auf.
Herzliche Grüße
Nils Sturies