Schamgefühle: Saboteure im Job und Privatleben!
Verhindern Schamgefühle, dass wir uns beruflich und privat frei entfalten? Sorgen sie dafür, dass uns der Mut verlässt und dadurch wichtige Situationen vermieden werden? Wirkt die Angst vor der Scham sogar als eine Art innerer Saboteur?
Vielleicht hast du dir diese Fragen auch gestellt, als du die Überschrift des Artikels gelesen hast. Und ich gebe zu, dass es schwerfällt, sich diesem Thema zu stellen. Schamgefühle sind verdeckte Emotionen. Dennoch bestimmen sie unser Verhalten mehr als wir im ersten Moment wahrhaben wollen.
Dies Gefühle haben große Macht über uns. Die Existenz lässt sich dadurch beweisen, dass du vor wichtigen Gesprächen und Situationen unruhig wirst. Das kann darauf beruhen, dass du befürchtest den sozialen Vorgaben und Normen, im Beruf oder Privatleben, nicht gerecht zu werden und zu versagen.
Um es zu verdeutlichen, hier ein Erfahrungsbericht eines ehemaligen Klienten. Er heißt Tobias und arbeitet in einem Industrieunternehmen. Als Senior Mechatroniker, ist es seine Aufgabe, die hoch technischen Maschinen auf neue Werkstücke einzustellen und für reibungslose Prozessabläufe zu sorgen.
Eine tragende Rolle beim Neuauftrag – War die Herausforderung zu groß?
Die Unternehmensführung hat einen neuen Kunden akquiriert. Der Kunde möchte nach einem Audit entscheiden, ob der hochprofitable Auftrag an das Unternehmen vergeben wird. Es wird ein Projekt ins Leben gerufen, in dem Tobias eine tragende Rolle spielt.
Tobias Schilderung der Umstände, welche zu Scham und Schuldgefühlen geführt haben:
„Seit Wochen arbeite ich nun schon an diesem Projekt. Eigentlich wollte ich nicht in diese Situation gedrückt werden. Doch mein Produktmanager hat entschieden, dass dies in meinen Verantwortungsbereich fällt.
In drei Tagen steht die Besprechung und das abschließende Audit an. Immer wieder kreisen mir Gedanken durch den Kopf. Habe ich alles richtig gemacht?
Die letzten Wochen waren extrem anstrengend. Roland, mein Produktmanager, setzt mich enorm unter Druck. Es geht mir zunehmend schlechter. Die ganze Situation wächst mir über den Kopf. Am liebsten würde ich mich zum Audit krank melden und alles vermeiden.
Ich gehe immer und immer wieder den Plan durch und überprüfe, ob alles so abläuft wie es soll. Obwohl ich weiß, dass ich alles richtig geprüft habe, kenne ich meine Fehleranfälligkeit. Mir passieren immer wieder unerwartete und plötzliche Fehler. Das war schon immer mein Problem. So als ob ich mich selbst innerlich sabotiere. Das ist schon ein komisches Gefühl. Sich nie richtig sicher zu sein.”
Der große Tag ist gekommen: die Besprechung und das Audit!
Das Audit steht nun kurz bevor. In einer Stunde im Besprechungsraum. Der neue Kunde kommt mit der halben Führungsmannschaft. Meine Unternehmensführung ist ebenso dabei.
Mir ist mulmig zumute. Dazu noch diese quälende Aufregung und innere Unruhe. Ich fühle mich unsicher und werde zunehmend nervöser. Mein Herz schlägt schneller und stärker. Die Hände werden feucht. Mein Magen beginnt zu grummeln. Langsam befürchte ich, der Situation nicht Herr zu werden oder gar die Kontrolle zu verlieren.
Ich bin jetzt unmittelbar auf dem Weg zum Besprechungsraum. Meine körperlichen Reaktionen werden immer quälender. Am liebsten würde ich einfach aufgeben. Ich erinnere mich gerade an den Leitspruch meines Vaters: „Aus der Nummer kommen wir jetzt nicht mehr raus!“ Diese Erinnerung ist nicht hilfreich und stärkend.
Ich betrete den Raum. Alle blicken mich an. Ich versuche jeden Blickkontakt zu vermeiden. Wirkt nicht gerade souverän. Nach einer Einleitung und Begrüßung durch unsere Unternehmensleitung ist der Moment gekommen. Ich werde vor versammelter Mannschaft angesprochen und gebeten einen Überblick darzustellen.
Ich lese einfach alles ab, spreche undeutlich und blicke in fragende Augen. In solchen schwierigen Situationen hat es mir schon immer schwergefallen, den Sachverhalt wiederzugeben und die Haltung zu wahren. Den aufkommenden Fragen weiche ich aus. Mir fällt nichts mehr ein. Ich bin mit der ganzen Situation überfordert. In mir steigen Schamgefühle auf und es ist mir peinlich, dass ich in dieser Situation feststecke.
Immer wieder fragt Roland scharf nach, doch mir fallen einfach keine Antworten ein. Ich sehe meine berufliche Karriere gerade an mir vorbeilaufen. Niemand wird mich befördern, wenn ich in solchen Situationen versage.
Mir wird heiß, mein Hals schnürt sich zusammen, mein Herz schlägt jetzt rasend schnell, mein Gesicht wird rot und ich merke, wie ich unbewusst den Blicken ausweiche und nach unten schaue.
Kurz gesagt: Ich bin peinlich berührt, fühle mich bloßgestellt und schäme mich in Grund und Boden. Bei der nächsten Beförderung wird das sicherlich eine Rolle spielen und ich werde leer ausgehen. Das wird sich natürlich auf mein Gehalt auswirken.
Die Rettung in der Not – Die Scham steht mir noch ins Gesicht geschrieben!
Glücklicherweise hat meinen Verantwortungsbereich spontan ein Kollege übernommen und den Kunden aufgeklärt. So ist wenigstens kein Schaden entstanden. Darüber war ich erleichtert. Das Audit verlief gut und alles hat entsprechend den Vorgaben funktioniert.
Trotzdem hat mein Verhalten meiner Reputation nicht wirklich weiter geholfen. Eher im Gegenteil. Mir persönlich hat es geschadet und meine Vorgesetzten sehen mich jetzt mit anderen Augen. Ich bin froh, dass es vorbei ist und werde für die Zukunft alles versuchen, um solche Situationen zu vermeiden.
Im Nachhinein frage ich mich immer wieder, warum es mir so schwerfällt in solchen wichtigen Situationen souverän in meiner Mitte zu bleiben? Ich weiß, dass ich es kann, schaffe es aber nicht mein Wissen und Können dann abzurufen, wenn ich es brauche.
Es fühlt sich wie eine innere Selbstsabotage an. Als ob ich mit angezogener Bremse fahre. Dazu kommt, dass ich mich schuldig fühle, es mal wieder nicht hinbekommen zu haben. Das frustriert mich.”
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Wie konnte es zu solchen starken Schamgefühlen kommen?
Tobias hat keine sehr hohe Meinung von seinen eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen. Er leidet unter einer starken Erwartungsangst und befürchtet, dass er in wichtigen Situationen versagt, bloßgestellt oder gedemütigt wird. Dazu kommt die Idee von einem inneren Saboteur. Dieser hemmt ihn und sorgt für Blockaden und Hemmungen.
Das ganze endet dann in einer erneuten schlechten Erfahrung mit Scham und Schuldgefühlen und schadet seiner Reputation und der des Unternehmens. Als Lösungsversuch hatte er bis dahin schon einige wohl-gemeinte Ratschläge von Bekannten, Verwandten oder Kollegen versucht. Die häufigsten waren:
- „Einfach darüber reden und auf die Situation einstellen!“
- „Selbstbewusstsein stärken durch positive Beispiele!“
- „Die Gesprächspartner nackt vorstellen!“
- „Ein Kommunikationstraining zu machen!“
- „Es immer wieder versuchen!“
- „Sich der Situation öfters stellen und Routine bekommen!“
- „Nicht darüber nachdenken und einfach machen!“
- „Ins kalte Wasser werfen!“
Die meisten der gut gemeinten Ratschläge waren für ihn nicht umsetzbar oder brachten nichts. Im Coaching nahmen wir sein Selbstkonzept unter die Lupe. Wir analysierten seine Gedanken und Gefühlsstrukturen. Dazu untersuchten wir seine Bewertungen und die entsprechenden körperlichen Reaktionen und nahmen eine Umprogrammierung vor.
In einem weiteren Schritt setzten wir uns mit dem unbewussten Saboteur auseinander. Das verschaffte ihm neuen Schub, um seine Entfaltungsgrenzen zu überwinden. Zusätzlich übten wir einige Kommunikationsstrategien und versetzten Tobias in die Lage, seinen Selbstwert zu stärken, um eigene Auswege aus dem Dilemma zu finden.
Fazit zu Scham und Schuldgefühlen und einem inneren Saboteur
Jeder ist in der Lage, wichtige Situationen nicht zu vermeiden, sondern kann es schaffen, souverän in der Mitte zu bleiben. Aus dieser positiven Grundhaltung heraus können wir soziale Hemmungen und Blockaden überwinden und uns frei mach von belastenden Emotionen wie Schuld oder Scham.
Gute Ratschläge können manchen Menschen helfen. In vielen Fällen führen sie zu einer Verschärfung der Problematik und stärken den Status Quo.
Du findest dich in dem Text wieder? Dann lass uns besprechen, wie du in deinem Tempo in die Lage versetzt wirst, auf dein Wissen, Können und die Kreativität zu jeder Zeit zuzugreifen.
Herzliche Grüße
Nils Sturies
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