Kurz gesagt: Angst ist ein alter menschlicher Schutzmechanismus! Wir wissen ganz bewusst, dass keine Gefahr für Leib und Leben besteht. Trotzdem empfinden wir ein Angstgefühl, weil wir uns unbewusst bedroht fühlen. Und das liegt in der Natur des Menschen. Denn wenn Menschen kein Angstgefühl erleben würden, hätte das in der Steinzeit den Tod bedeutet. Dieser Ur-Trieb soll zum wegrennen animieren und die Flucht initiieren sowie Kraftreserven abrufbar und nutzbar machen. In der Urzeit hatte das auch einen berechtigten Grund, denn es drohten viele unvorhersehbare Gefahren. Doch heutzutage wird dieser Reflex als Belastung erlebt und die meisten würden ihn gerne abschalten. Gerade vor so wichtigen Situationen, wie Auftritten, Präsentationen oder Prüfungen. Doch wenn nun die eigene Existenz nicht unbedingt gefährdet ist, welche Befürchtungen lassen dann die Angst entstehen?
Grundsätzlich sind das mentale Konstruktionen, die wir uns selbst erschaffen und keine reale Bedrohung für Leib und Leben. Die Themen beziehen sich dabei auf:
…die Angst sich zu blamieren!
Dies kann daraus entstehen, dass Ihr inneres Selbstbild nicht so ist, wie Sie es sich wünschen, oder dass Ihr Selbst stark von der Realität abweicht. Entsteht nun eine peinliche Situation, wie zum Beispiel, dass Ihnen vor einer Zuhörerschaft der Text nicht mehr einfällt oder Sie einen kompletten Blackout haben, dann weicht Ihr gewünschtes Selbstbild stark von der Realität ab. Sie sind dann aus der Fassung und haben den Faden verloren. Gefühlt fragen Sie sich dann wahrscheinlich nur noch: Wo ist das Loch im Boden, in dem ich jetzt gerne verschwinden würde?
…die Angst vor dem Scheitern und Versagen!
Sie möchten sich vor dem Publikum beweisen. Kompetent wirken, Ihr Thema beherrschen, sich auskennen und als ein Experte auftreten. Im besten Fall sehr gut mit den Zuhörern verbunden sein und eine gemeinsame Wellenlinie haben. Dennoch leiden Sie an der Angst, den Erwartungen der anderen oder den eigenen nicht gerecht zu werden. Sie befürchten zu versagen und es fehlt an Selbstbewusstsein.
…die Angst vor Abweisung!
Wir alle sind in sozialen Strukturen und Interaktionen eingebunden. Der Mensch als Herdentier konnte sich nur so erfolgreich fortentwickeln, weil Menschen untereinander kooperieren. Deswegen treffen uns Abweisungen und Zurückweisungen enorm und rütteln am eigenen Selbstwertgefühl. Es gilt in diesem Punkt zu verstehen, dass der eigene Selbstwert nicht vom perfekten Gelingen abhängt, sondern das Fehler machen ein allzu menschlicher Wesenszug ist und dass Ablehnung uns nur dann treffen kann, wenn wir etwas bei uns ablehnen oder abwerten.
Um es auf den Punkt zu bringen:
Es geht darum zu begreifen, dass das Gelingen einer Prüfung, eines Auftritts oder einer Präsentation von den eigenen mentalen Strategien abhängt. Und diese lassen sich verändern, anpassen oder optimieren. So kann es gelingen, innere persönliche Zufriedenheit zu erreichen und erfolgreich zu sein.